Albulabahn Thusis-St. Moritz (StN) |
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Geschrieben von joschma
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Samstag, 28. Juli 2007 |
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Zugverkehr
Zwischen Chur und St. Moritz verkehren täglich Schnellzüge – seit Dezember 2004 offiziell RegioExpress genannt – im Stundentakt. Für den Abschnitt Thusis–St. Moritz benötigen sie 1 Stunde 34 Minuten, fahren also mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 39 km/h. Einer dieser Züge ist auch der Glacier Express, der von und bis Zermatt
durchläuft. Es werden nur noch die Schnellzugstationen bedient, an den
kleineren Bahnhöfen halten seit den 1990er Jahren keine Züge mehr. Ein
Retourbillett der 2. Klasse kostet zwischen Chur und St. Moritz 74 CHF,
das sind knapp 50 € (Stand 2006).
Zum Einsatz kommen mehrheitlich die modernen Elektrolokomotiven der Reihe Ge 4/4 III, die auch auf der Vereinastrecke eingesetzt werden. Die Albulabahn war einst Haupteinsatzgebiet der RhB-Krokodile (Ge 6/6 I). Die verbliebenen Loks dieser Serie und die ebenfalls historischen Ge 4/6
verkehren auch heute noch vor den nicht seltenen Sonderzügen. Die
neueren RhB-Lokomotiven haben dagegen nicht die Popularität der Krokodile
erreicht. Sie stehen jedoch in einem tagtäglichen Einsatz, dessen
Schwierigkeiten aufgrund der Streckenführung und der Dichte des Fahrplanes kaum mit anderen Bahnen dieser Grössenordnung und Spurweite zu vergleichen sind. Hinzu kommt der für eine Schmalspurstrecke ungewöhnlich dichte Güterverkehr, der im gebirgigen Gelände viele Aufgaben des Strassenverkehrs übernimmt. Fast alle Bahnhöfe der Strecke werden mit Güterzügen bedient; die grösseren verfügen über (mindestens) eine eigene Rangierlokomotive. Die wichtigsten Transportgüter sind Holz, Zement und andere Baustoffe, Mineralölprodukte und Lebensmittel.
Ein weiteres Aufgabengebiet der Bahn ist der Transport von Autos mitsamt Passagieren durch das Hochgebirge. Die alpinen Witterungsverhältnisse machen die ganzjährige Benutzung der Pässe
unmöglich, während man mit Hilfe der Albulabahn problemlos die
Gebirgsbarriere überwinden kann. Daher bietet die Rhätische Bahn die
Möglichkeit an, in Thusis das eigene Auto auf spezielle
Autotransportwagen zu verladen und nach Samedan befördern zu lassen.
Eine wohl weltweit einzigartige betriebliche Besonderheit sind die Schlittelzüge auf dem Abschnitt Bergün–Preda. Die im Winter für den Autoverkehr gesperrte Albulapassstrasse wird auf einer Länge von über 6 km als Schlittenbahn genutzt. Den Rücktransport von Schlitten und Piloten hinauf nach Preda übernehmen die Züge der Rhätischen Bahn.
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