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Berninabahn St. Moritz-Tirano (BB) PDF Drucken E-Mail
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Geschrieben von joschma   
Samstag, 28. Juli 2007
Beitragsinhalt
Berninabahn St. Moritz-Tirano (BB)
Streckenverlauf
Zugverkehr
Geschichte

Geschichte

Nach der Fertigstellung der Albulaline wurde 1905 die Bernina-Bahngesellschaft (BB) mit dem Ziel gegründet, St. Moritz über den Berninapass mit Tirano zu verbinden. Nach Erteilung der Konzession 1906 erfolgte die Eröffnung von 1908 an in mehreren Teilabschnitten: Am 1. Juli 1908 zwischen Pontresina und Morteratsch sowie zwischen Tirano und Poschiavo, am 18. August desselben Jahres zwischen Pontresina und Celerina und am 1. Juli 1909 zwischen Celerina und St. Moritz sowie zwischen Morteratsch und Bernina Suot. Erst am 5. Juli 1910 konnte mit dem schwierigsten Abschnitt zwischen Bernina Suot und Poschiavo die Gesamtstrecke eröffnet werden. Sie wurde von Anfang an elektrisch mit Gleichstrom betrieben, wobei jedoch 1935 die Spannung von 750 V auf 1000 V erhöht wurde.

Ursprünglich war die Berninabahn nur für den Sommerbetrieb vorgesehen und in den ersten Jahren ihres Bestehens stets am Rande des Bankrotts. Die Einführung des Speisewagens (1928) und Pauschalangebote für Touristen konnten die kleine Bahn auch nicht vor dem Ruin bewahren. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage wurde sie 1944 mitten im Zweiten Weltkrieg von der Rhätischen Bahn übernommen. Diese modernisierte die Strecke auch aus militärischen Überlegungen grundlegend und baute sie in der Nähe der Passhöhe komplett neu, um sie auch im Winter betreiben zu können. Zuvor war die Trasse an der Nordrampe des Berninapasses in Kurven verlegt worden, die den Fahrgästen zwar spektakuläre Ausblicke ermöglichten, aber auch in winterlichen Lawinenzügen lagen. Der Neubau schnitt diese Kurven ab, die Fahrleitungen und die Schienen der alten Trasse wurden beseitigt, der Unterbau ist im Hochgebirge aber heute immer noch vorhanden.

In den 70er- und 80er-Jahren stellten Holz- und Viehtransporte aus Graubünden nach Italien einen Grossteil der Einnahmen der Berninabahn dar. Danach haben die Exporte von Holz und Vieh nach Italien stark abgenommen. Als Ersatz hat die RhB ab Mitte der 80-er Jahre begonnen, die landschaftliche und bahnbauliche Attraktivität der Berninabahn gezielt touristisch zu vermarkten. So ist der Streckenabschnitt Pontresina–Tirano Bestandteil des Bernina-Express.


 
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